Sterilisationstemperatur und Sterilisationsdruck bei Sterilisation mit Wasserdampf
Wasserdampf eignet sich zur Sterilisation als trockene Hitze. Das Erhitzen im Autoklav wird auch als Dampfsterilisation bezeichnet und ist das Standardverfahren in den meisten Labors und Krankenhäusern (ZSVA)[1]. Es wird auch bei der Haltbarmachung von Lebensmitteln in Konservendosen und Glasverpackungen angewendet. Dabei wird das Sterilisier- oder Füllgut wie folgt sterilisiert:
- 20 Minuten auf 121 °C bei 1,1 bar – oder
- 5 Minuten auf 134 °C bei 2,1 bar – oder
- Zur Zerstörung von Prionen 18 Minuten auf 134 °C bei 2,1 bar
Die Luft im Inneren des Autoklaven wird dabei vollständig durch Wasserdampf ersetzt. Dies ist der Prozess der Entlüftung. Erst nach der Entlüftung beginnt die aufheizphase mit gesättigtem Wasserdampf. Nachdem die Ladung die Sterilisationstemperatur erreicht hat, beginnt der Countdown der Haltezeit. Die tatsächliche Dauer eines Sterilisationsvorganges hängt von verschiedenen technischen Ausführungen der Autoklaven ab, wie Größe, Heizleistung, Vakuumpumpen und weiteren technischen Faktoren. Die Autoklaven fallen unter die Druckgeräterichtlinie und Medizinproduktegesetz bzw. Medizinprodukte-Betreiberverordnung und bedürfen daher einer ständigen technischen Überwachung und Sicherheitskontrolle.
Hitzeresistenz | |||
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Resistenzstufe | Organismus/Krankheitserreger | Temperatur (°C) | Zeit (min) |
I | Pathogene Streptokokken, Listerien, Polioviren | 61,5 | 30 |
II | die meisten vegetativen Bakterien, Hefen, Schimmelpilze, alle Viren außer Hepatitis-B | 80 | 30 |
III | Hepatitis-B-Viren, die meisten Pilzsporen | 100 | 5-30 |
IV | Bacillus-anthracis-Sporen | 105 | 5 |
V | Bacillus-stearothermophilus-Sporen | 121 | 15 |
VI | Prionen | 134 | 20 |